Obwohl für dieses Format schon unzählige Personen und ihre Jobs bei NEOVISO vorgestellt wurden, gibt es immer wieder ein erstes Mal. Bei der Vorbereitung für diesen Text kam es nämlich so, dass das geplante Interview von 45 Minute Länge nicht gereicht hat – und wir nach dem ersten spannenden Austausch eine Woche später nochmals gemeinsam plauderten. Umso besser, denn so gibt es jede Menge Stoff für den Inhalt dieses Artikels und einen tiefen Einblick in den Berufsalltag einer Art Directorin bei NEOVISO. Und damit in den Alltag von Alena.
Was man als Art Director bei NEOVISO macht
Für was ich Alena sehr dankbar bin: Sie liefert schon bei der ersten Frage eine perfekte Antwort auf die Frage, was man denn jetzt unter Art Direction genau zu verstehen hat. Sie nennt sich und ihre Berufsgspändli nämlich viel lieber kreative Hybride. Bedeutet konkret: Als Art Directorin kreiert Alena kreative Kampagnenideen, beweist sich mit packenden Claims, erarbeitet visuelle Welten für eine 360° Kampagne oder für ein Videoprojekt… Dass es beim Beruf von Alena um Kreativität geht, wird schon beim ersten Gesprächen mit ihr klar: Auf die Fragen antworten sie in lebhaft greifbaren Bildern, vergleicht Jobrollen mit Hüten, erklärt Kreativität mit dem Zeichnungsunterricht in der Schule oder beschreibt die tägliche Arbeit bei NEOVISO mit einem bunten Würfel, dessen Seiten man fortlaufend versucht farbig zu gestalten. Kein Wunder also hänge ich a) wie gebannt an ihren Lippen während unserem Gespräch und müssen wir b) einen Follow-up-Termin abmachen, da die ursprünglich angedachte Zeit nicht für Alena's Geschichten gereicht hat und damit sollte dem einen oder der anderen wohl schon langsam klar werden, welche kreative Arbeit Alena regelrecht im Blut zu liegen scheint: das Storytelling. Am allerliebsten verfasst sie nämlich emotionale Geschichten für Kampagnen mit Bewegtbildern. Was aber für Alena offensichtlich die richtige kreative Ecke ist, muss nicht für jede:n Art Director zutreffen – denn AD ist nicht gleich AD. Und deshalb ist sich Alena auch sicher, dass jede:r Art Director seinen Job in einer anderen Version erzählen würde. Ganz abhängig vom Hintergrund und den jeweiligen Stationen, die man schon durchlaufen hat.
Schlussendlich sieht auch Alenas Tag immer wieder anders aus. Mal verbringt sie den ganzen Tag vor dem Bildschirm und tüftelt an kreativen Kampagnenideen, schreibt Storylines oder kreiert visuelle Welten. Und obwohl das ihre liebste Arbeit ist, dauert es hier immer am längsten, bis sie mal loslegt. Jede Idee beginnt nämlich mit einem klaren Verständnis für die Kund:innen und damit mit einem akribischen Auseinanderbeindeln aller Informationen, die ihr zur Verfügung stehen. Diese immense Fleissarbeit sorgt bei Alena jeweils für minimale Begeisterung. Sobald sie dann aber im Flow ist, sprudelt es nur so an neuen Ideen. Das Schöne: Alena darf ihren Ideen jeweils auch gleich live zusehen, wie sie zum Leben erwachen. Ihre Funktion geht nämlich über die reine Konzeption hinaus und endet erst mit dem Endprodukt. Dazwischen verbringt sie sehr gerne auch Zeit auf jeglichen Sets und unterstützt unser Production Team – und sorgt gleichzeitig dafür, dass ihre Visionen passend umgesetzt werden.
Diese Fähigkeiten machen Alena das Leben als Art Director einfacher
Obwohl es wohl unzählige Fähigkeitslisten im Internet zum Beruf Art Director gibt, frage ich in diesem Format viel lieber direkt bei den Personen direkt nach. Und so kann uns auch Alena wie ihre Vorgänger:innen in diesem Format eine Auflistung an für sie relevanten Skills für den Beruf mitgeben:
- Offenheit und ein gutes Gespür für Menschen: In ihrer täglichen Arbeit springt Alena jeden Tag Kopf voran und mit Anlauf in fremde Unternehmenskulturen, unzählige Identitäten oder bestehende Bildwelten. Damit sie mit ihren Geschichten die gewünschten Zielgruppen anspricht, muss es ihr gelingen, tief in die neuen Unternehmensidentitäten einzutauchen. Gleichzeitig hilft ihr ein gutes Gespür für Menschen dabei, die relevanten Aspekte vorgängig bei unseren Kund:innen herauszufiltern und dank dieser Vorarbeit passende Botschaften zu verfassen.
- Präsentationsfähigkeit: Alena’s ganze Arbeit steht und fällt damit, dass sie ihre Leidenschaft den Kund:innen übermitteln kann. Damit dies erfolgreich ist, gilt es in Präsentation auch manchmal abstrakte Konzepte so zu übermitteln, dass alle folgen können. Nur wenn es Alena gelingt, alle relevanten Personen auf die Reise mitzunehmen, ist ihre Arbeit erfolgreich. Für Alena kein Problem, so liebt sie es offensichtlich ihre Ideen zu erzählen und überzeugt bei jeder Präsentation mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz.
- LEIDENSCHAFT: Alena selbst sagt: Mein Beruf ist alles, nur nicht gradlinig. Deshalb muss man auch in Kauf nehmen, dass sich Dinge verändern oder Ideen verworfen werden. Für eine tägliche Portion Motivation hilft die Leidenschaft für den Beruf in einem Agenturalltag unheimlich. Diese Leidenschaft braucht es, um auch andere Positionen für das Projekt und die jeweiligen Ideen zu begeistern.
Die Leidenschaft von Alena kann man wohl wirklich nicht erlernen – was auch gut ist. Was aber selbst Alena wieder ab und zu trainieren muss, ist ihre Kreativität. Was für viele unkreative Menschen vielleicht eine Neuigkeit ist (für mich war es das zumindest): Es gibt diverse Methoden und Vorgehensweisen in der Kreativität. Diese nutzt Alena gezielt, wenn sie unter Druck Ideen generieren muss. Das kann ein methodischer Ablauf sein, aber auch häufig ein offenes Gespräch mit Personen im Projekt oder kreative Brainstorming-Sessions mit internen Gspändlis. Alena ist allerdings der Meinung, dass eine gewisse Grundkreativität einer Person gegeben sein muss.
Alena als Allrounderin durch und durch
Was ab Sekunde 1 und bis zur letzten Sekunde im Gespräch mit Alena klar wird: Sie ist Feuer und Flamme für ihren Beruf – und vor allem für ihre grosse Leidenschaft, die Kreativität. Und obwohl sie die Kreativität ab und zu gezielt trainieren muss, wurde ihr die oben erwähnte Grundkreativität sozusagen in die Wiege gelegt. Schon in jungen Jahren hat ihr Umfeld ihre Freude an der Kreativität gefördert. So wurde ihr z. B. freie Hand beim Streichen der eigenen Zimmerwände oder beim Dekorieren des Hauses gelassen. Ganz schön viel Verantwortung in jungen Jahren. Damit hat Alena aber auch heute noch kein Problem. Sie trägt gerne den kreativen Lead in der Art Direction von NEOVISO und scheut auch andere Aufgaben nicht. So mag sie es auch, in die Rolle der Produzentin zu schlüpfen und im direkten Kontakt mit unseren Kund:innen zu stehen – und dies, obwohl zu viel Struktur und Organisation für sie einengend wirken. Darüber kann sie aber hinwegsehen, wenn sie dafür den offenen Dialog mit unseren Kund:innen pflegen kann und direktes Feedback erhält. Dass sie das mit der Produzentinnenrolle ernst nimmt, erfahre ich während unserem Gespräch gleich selbst. Dieses wird nämlich unterbrochen, da Alena an einem Pre Production Call für eine Produktion teilnehmen muss.
Wer vom Kundenkontakt nun abgeschreckt ist: Keine Angst, das ist nicht Standard. Doch auch ohne diesen Zusatz merkt Alena häufiger, dass sich Leute den Beruf der Art Direction nicht mehr zutrauen. Da NEOVISO ihre dritte Agenturstation ist, hat sie auch schon deutlich erlebt, wie anspruchsvoll sich der Beruf gestalten kann und wie viele Anforderungen an junge Talente gestellt werden. Umso mehr freut es sie, dass sie bei NEOVISO ihr gesamtes Potenzial entfalten konnte. Trotzdem liegt es ihr weiterhin am Herzen, junge Personen für den Beruf zu ermutigen – denn was gibt es Schöneres, als Art Directorin zu sein?